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Entspannung ohne Guru-Gen
Das Interview führte Mareike Knue.
Frau Fröhlich, ist die Unfähigkeit zur Pause mittlerweile eine Volkskrankheit?
Ja, es geht in die Richtung. Die Gesellschaft stellt an uns den Anspruch ständiger Leistungsbereitschaft. Früher haben die Menschen noch mal mittags die Beine hochgelegt, heute ist es verloren gegangen, Ruhe und Entspannung bewusst in den Alltag einzubauen. Da wird der große Urlaub geplant oder der Fernseher ersetzt das Ausspannen am Abend.
Dabei sind die meisten Menschen beim Fernsehen angespannt aus Interesse oder Konzentration, Entspannung ist das kaum. Eine bewusste Pause fängt schon bei drei Atemzügen an, die man bewusst tut, während man sich aus dem rausnimmt, was man gerade macht. Wenn ich z. B. am Rechner spüre, dass sich der Nacken meldet, lehne ich mich spätestens dann im Schreibtischstuhl zurück, schließe die Augen, beobachte meinen Atem und merke, wie ich mich entspanne.
Visuelle Typen können sich auch vorstellen, sie lägen auf einer Insel im warmen Sand, das Wasser rollt leise an den Strand. Dann stellen sie sich vor, wie die Sonne ihnen warm auf den Bauch scheint, auch diese Vorstellung des Wärmegefühls entspannt. Diese zwei bis drei Minuten sollten wir uns gönnen für unsere Gesundheit – jetzt.
Welchen Menschen helfen Ihre Methoden besonders?
Ich steige nicht gleich mit der Meditation ein, für solche Techniken stellen sich Menschen ohne Entspannungserfahrung oft vor, ein halber Guru sein zu müssen. Ich versuche den ganz normalen Alltagsmenschen anzusprechen, mit dem kleinen ABC der Tiefenentspannung, das auch den Menschen gut tut, die sich noch nie gezielt mit dieser Thematik auseinander gesetzt haben. Sie verstehen dann schnell, worum es mir geht: Entspannung ist kein Hokuspokus, keine Esoterik, hat nicht zwangsläufig mit Spiritualität zu tun, sondern holt Menschen ab, die in ihrem alltäglichen Stress verhaftet sind.
Ein Herzensanliegen für mich sind außerdem Menschen mit Mehrfachschwerstbehinderung oder Demenz, die oft durch Spastiken sehr verkrampft sind oder bettlägerig und sich kaum an etwas beteiligen können. Es ist wunderbar zu sehen, wie sie auf die Klangschalen mit einem Lächeln reagieren oder sogar zu singen anfangen. Während wir immer sofort über etwas nachdenken, spüren diese Menschen unmittelbar die Wirkung der Schwingungen und Klänge und fühlen: Das tut gut.
Ein spastisch gelähmter Junge mit Schreianfällen lag hinterher so entspannt in seinem Rollstuhl, die Augen geschlossen, und folgte ganz ruhig mit dem Gesicht dem Klang der Schale, wie ein Konzertgänger. Bei solchen Menschen bewirken Worte oft nicht viel, aber mit einer schwingenden Klangschale auf dem Körper wird ihr Blick inwendig und sie entspannen sich. Bei Menschen mit Demenz mache ich das mittlerweile so lange, dass ich von einer Langzeitstudie sprechen kann: Verkrampften einige anfangs ihre Hände dauerhaft zu Fäusten, dass der ganze Arm zitterte, liegen sie jetzt auch zwischen meinen wöchentlichen Sitzungen meist entspannt da. Und wenn sie sterben, gehen sie ruhig hinüber.
Welches ist Ihr Lieblingsort für eine Klang-Entspannung?
Die Salzgrotte von Ochtrup, Münster oder Bad Laer, denn dort zu arbeiten, stärkt auch mein Immunsystem, denn ich atme ja auch. Außerdem erleichtert die besondere Atmosphäre dort auch Menschen den Einstieg, die sehr skeptisch sind gegenüber Entspannungsmethoden. Oft begleiten Männer ihre Frauen ihnen zuliebe und sind hinterher völlig überrascht, wie sie sich nach dem Klangerlebnis fühlen.
Ich sage dann: Die Dreiviertelstunde hier drin ist wie ein Tag an der Nordsee. Legen Sie sich einfach in den Liegestuhl und atmen Sie. Dann wissen die: Gut, ich „muss“ mich jetzt nicht entspannen – atmen kann ich! Nach dem Erlebnis jedoch verstehen viele, dass Entspannung Gesundheitsprävention ist und ihnen gut tut. Dann interessieren sie sich manchmal auch für weitergehende Möglichkeiten wie Klangmassage oder Entspannungsmethoden für zuhause.
Dass Sport und Ernährung wichtig sind für die Gesundheit, ist bei den meisten angekommen. Jetzt tritt langsam die Entspannung ins Bewusstsein, auch weil die Medien viel über Burnout berichten. Gesundheit braucht eben alle drei: Bewegung, Ernährung und Pausen.
Wenn Sie mehr wissen möchten über Salzgrotten mit Klang oder Entspannungskurse, dann kontaktieren Sie unser Gruppenmitglied Sabine Fröhlich oder informieren Sie sich unter www.pausen-gong.de.
Bericht in der Emsdettener Volkszeitung vom 30. November 2012
http://www.unternehmensforum-emsdetten.de/downloads/11_EV_Serie_Entspannungspraxis_Oase_30_11_2012_.pdf
Senioren entspannen sanft mit der Klangtherapie
Zum Lesen des Artikels hier klicken:
Artikel aus der Ibbenbürener Volkszeitung
Dritte Auflage der Kindergesundheitsmesse im Bürgerhaus (Oktober 2012)
Das gesunde Leben mit Kindern
Saerbeck –
Die Bratwurst gab es am Sonntag beim Oktoberfest des nahen Autohauses. Im Bürgerhaus standen Obst, Gemüse, Frischkäse, Vollkornbrot und -muffins auf dem Buffet. Das ließen sich Eltern und ihr Nachwuchs bei der dritten Auflage der Kindergesundheitsmesse schmecken. Dazu tischte das Familienzentrum Sonnenschein-Emilia jede Menge Informationen und Tipps von Experten auf. Etwas mehr Besucher hätte sich das Organisationsteam um Maria Kurzen allerdings schon gewünscht, aber da standen vielleicht der schöne Frühherbsttag und das klassische Oktoberfest dagegen.
Von Alfred Riese
Wer mit Interesse oder Fragen kam, erhielt von den großteils in Saerbeck ansässigen Fachleuten auch Antworten rund um das gesunde Leben mit Kindern, ganz nach dem Motto der Messe, „Fitte Zwerge versetzen Berge“. Außerdem gab es Schnupperangebote, fast jeder Stand hatte eine Aktion zu bieten. Immer ein Renner sind die Zähne, die sich Kinder bei Zahnärztin Katja Struwe aus Gips gießen können. Wenn man zu Hause noch ein Loch hinein bohrt, eignen sie sich sogar als Halter für die Zahnbürsten, mit denen jedes Kind ausgestattet wurde.
Den Tastsinn und das Fingerspitzengefühl stellten die interdisziplinäre Frühförderung des Grevener DRK und der Ergotherapeut Stefan Johannes auf die Probe, wenn Kinder in Sand- oder Bohnenwannen nach Glassteinen suchten. „Manche Kinder haben Probleme mit der taktilen Wahrnehmung, die kann man so fördern“, erklärte Johannes. Er stellt fest, dass mehr Kinder mit der Diagnose Verhaltensauffälligkeit in seine Praxis kommen. „Wir bekommen immer mehr Schüler bis zur dritten Klasse, die auf steigende Anforderungen mit Konzentrationsproblemen und Zappeligkeit reagieren“, sagte er. In einer früheren Lebensphase setzt die Logopädin Elke Bolte an. „Man muss nicht bis zum Delfin-4-Test im Kindergarten warten“, beantwortete sie die Frage einer Mutter. „Wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Kind Hilfe braucht, sprechen sie den Kinderarzt oder einen Logopäden an.“ Sofort konnten Kinder bei ihr Wattebäusche in ein kleines Tor pusten. Das klappt besonders gut, wenn man ein „f“ wie Fußball kräftig ausspricht.
Entspannung für Eltern und Kinder mit dem „Pausengong“, klassische Homöopathie bei Dagmar Treml, das Lösen von Blockaden mit Kinesiologie bei Ulla Lammers, dazu Infoangebote von Krankenkassen und des Caritasverbands: Die Kindergesund-heitsmesse bot für interessierte Eltern kompakt eine ganze Reihe von Anlauf-stationen. Die nächste Auflage findet 2014 statt, kündigte Maria Kurzen vom Familienzentrum an.
Link zum Bericht: http://www.wn.de/Fotos/Lokales/Kreis-Steinfurt/Greven/Kindergesundheitsmesse-im-Saerbecker-Buergerhaus